Schuld und Beziehung (Aus systemischer Sicht)
Schuld und Beziehung (Aus systemischer Sicht)
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Aufstellungen zeigen, dass es innerhalb von Systemen, Paarbeziehungen, Familien, Glaubensgemeinschaften, Gemeinschaften, Völkern, Kulturen, etc. eine Instanz für Recht und Unrecht gibt. Auch jeder Mensch trägt für sich persönlich eine solche inne-re Instanz in sich. Wenn diese Instanz entscheidet, dass Unrecht geschehen ist, dann folgt daraus, das dafür gesühnt werden muss, ein Ausgleich stattfinden muss, dass dafür sozusagen „bezahlt“ werden muss. Siehe auch „Ovsaneskina-Effekt“= O-Effekt. Wenn im systemischen Sinne von Schuld gesprochen wird, ist genau dieser noch zu leistende Ausgleich gemeint. In diesem Sinne kann es für Schuld auch keine objektive Bewertung oder Maßstäbe geben.
Ein Beispiel dazu könnte sein, dass ein Ehemann in bestimmten Religionen mehrere Ehefrauen gleichzeitig haben darf, ohne sich dafür jemals schuldig zu fühlen. Ein Part-ner in einer unverheirateten Paarbeziehung sich nach einem einmaligem sexuellen „Ausrutscher“ aber jahrelang schuldig fühlt. Oder, ein Soldat der im Krieg andere Sol-daten tötete, kann sich dafür hinterher keine Schuld empfinden, obgleich er menschen umgebracht hat. Wenn aber ein Soldat im Krieg Zivilbevölkerung töten musste, dann kann er dafür hinterher Schuld fühlen, obwohl er dafür nie verurteilt wurde. Unrecht ist also nicht gleich Schuld.
Unterschiedliche Formen von Schuld:
• Individuelle Schuld
• Familiäre Schuld
• Kollektive Schuld
• Frauen und Männer
• Stellvertretende Schuld
• Schuld aus verschiedenen Systemen
Siehe auch das Video zum O-Effekt